Optimierung des Fahrverhaltens

Wenn man heute ein Modell digitalisiert, ist noch viel Konfigurierarbeit am Decoder nötig, damit die Lok auch wirklich ein ordentliches Fahrverhalten aufweist. Selbst bei fertig digitalisierten Modellen, müssen die CVs individuell angepasst werden.

Moderne Decoder haben eine Lastausgleichsregelung. Der Regeleinfluss wird bei den ZIMO Decodern mit der CV58 eingestellt. Damit Gleichlaufschwankungen in den Griff bekommen werden, gibt es die CV57 (Referenzspannung). Einfluss auf das Fahrverhalten nehmen auch die CVs 55, 56 und 9.

Andere Fabrikate, haben u.U. nicht so viele Konfigurationsmöglichkeiten, oder nutzen dafür andere CVs. Details dazu finden Sie in den jeweiligen Handbüchern - Ich will mich hier nur auf die ZIMO-Decoder beziehen!

Die Referenzspannung wird mit der CV57 definiert: Hiermit wird die niedrigste zu erwartende Schienenspannung als max. Referenzspannung angegeben. Dadurch bleibt die Geschwindigkeit konstant, auch wenn die Schienenspannung schwankt, solange diese nicht niedriger wird, als die eingestellte Referenzspannung. Beispiel: Lastabhängig ist zu erwarten, dass die Schienenspannung zwischen 20 und 24 Volt schwankt. Also wird als Referenzspannung die CV57 auf 200 gesetzt (=20Volt). Zweckmäßig ist diese CV bei Zentralen, die keine stabilisierte Ausgangsspannung anbieten können. Beim ZIMO-System kann der Default Wert 0 belassen werden.

Der Regelungseinfluss wird mit der CV58 definiert: 0 = keine Regelung, 255 = volle Regelung Sinnvoll ist eine Einstellung zwischen 100 und 200. Wenn die Lok zu stark ruckelt, ist die Regelung zu groß!

Um das Fahrverhalten zu optimieren, geht man am besten so vor: Zuerst die höchstmögliche Fahrstufenzahl mit CV29 wählen (muss in der Zentrale/Fahrpult mit der Einstellung im Decoder korrespondieren!).

Eventuell die Referenzspannung (CV57) einstellen (auch nötig, wenn trotz ändern der Werte in CV56 und 58 Gleichlaufschwankungen bestehen).

CV2 solange erhöhen, bis die Lok bei Fahrstufe 1 am Fahrpult gerade so anfährt. Wenn die Lok nun nicht gleichmäßig, sondern ruckartig fährt, die CV 56 modifizieren. Default ist 55 eingetragen. Eine Verbesserung kann oft erreicht werden, wenn die Integral und Proportionalwerte gleichermaßen verändert werden → 77, 88 … bei neueren Motoren kann durch Reduzierung der Integralwerte u.U. ein besseres Ergebnis erzielt werden.

Auch die CV9 (EMK) kann hier Einfluss nehmen. Ein erhöhen des Wertes kann hier eine Verbesserung bringen - aber vermindert u.U. die Höchstgeschwindigkeit!

Der Anfahr- u. Bremsruck kann mit den CVs 3 und 4 „unsichtbar“ gemacht werden. Die Werte auf 5 stellen. Will man eine größere Massesimulation, müssen die Werte erhöht werden.

Zum Schluss wird noch CV5 (Maximalgeschwindigkeit) und CV6 (Mittengeschwindigkeit) gesetzt.

Um noch ein sanfteres Anfahr- und Bremsverhalten zu bekommen, sollten folgende CVs konfiguriert werden:

CV#121 Expontentielle Beschleunigungskurve für eine langsamere Geschwindigkeitserhöhung im Niedriggeschwindigkeitsbereich, Die Zehnerstelle gibt den Prozentsatz an, die Einerstelle die Krümmung der Kurve. Ein Startwert von 33 ist ratsam.

CV#122 Expontentielle Bremskurve für eine langsamere Geschwindigkeitsabsenkung im Niedriggeschwindigkeitsbereich, Die Zehnerstelle gibt den Prozentsatz an, die Einerstelle die Krümmung der Kurve. Ein Startwert von 33 ist ratsam.

CV#123 Adaptives Beschleunigungs und Bremsverhalten - die Erhöhung, oder Absenkung erfolgt erst nach einer definierten Annäherung der Sollgeschwindigkeit. Je kleiner die Werte, desto weicher die Beschleunigung/Abbremsung! Ein Wert von 11 sorgt für eine extrem weiche Beschleunigung/Abbremsung! In Verbindung mit hohen Werten in CV3 und 4 wird der Anfahr- und Bremsweg sehr lang!

Ab SW Version 25 gibt es „Experimental-CV2 #147-#150 mit denen man die EMK Lücke, den Differentialwert, den P-Wert und die Ausregelungskraft manuell beeinflussen kann. Besonders bei einigen Motoren, die sich vehement gegen manierliche Fahreigenschaften wehren, kann damit beigekommen werden.

Sollen Doppel- oder Mehrfachtraktionen gebildet werden, so sind natürlich alle Fahrzeuge entsprechend aufeinander abzustimmen!

Dazu wird erst einmal ein Fahrzeug entsprechend konfiguriert, dann alle weiteren an dieses „Referenzfahrzeug“ angepasst. Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:

Referenzfahrzeug auf die Gleise - dazu eine möglichst lange ebene Strecke aussuche. Dann jeweils das nächste „Traktionsfahrzeug“ in ca 50cm Abstand zum Referenzfahrzeug aufstellen. Zuerst einmal die VMAX mit CV57 und CV5 anpassen, dann die Brems- und Beschleunigungswerte mit CV 3 und 4 anpassen. Sind CV 121,122 und 123 im Referenzfahrzeug gesetzt, so müssen diese auch mit den gleichen Werten im Traktionsfahrzeug konfiguriert werden (VOR der Anpassung)!. Ebenso die Anfahrspannung (CV#2) abstimmen.

Die Fahrzeuge sollten dann über einen längeren Zeitraum bei gleicher Reglerstellung die gleiche Geschwindigkeit halten und den Abstand zueinander nicht ändern. Der Abstand muss auch beim Anfahren/Bremsen/Richtungswechsel gleich bleiben.

Einen 100%igen Gleichlauf auf über einen längeren Zeitraum wird man nie erzielen - aber je länger die Fahrzeuge sich gleich verhalten, desto besser! Es ist Ratsam den Regelungseinfluß mit CV58 bei Fahrzeugen die in Traktion fahren sollen, etwas zu reduzieren.

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Erstell: Zoffi Oliver 2009/12/25 20:43
Mehr Tipps unter http:\\mobazi.zoffi.net


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